Im Rahmen ihres Auftrags hinsichtlich mit der Sicherheitsüberwachung im Bereich der Nichtverbreitung von Kernwaffen1 (Safeguards) hat die Föderalagentur für Nuklearkontrolle (FANK) in den letzten Jahren aktiv dazu beigetragen, das Konzept der „Safeguards by Design“ (SBD) in Belgien einzuführen und zu fördern. SBD werden von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) als Konzept definiert, bei dem die Sicherheitsüberwachung bereits in einem frühen Stadium des Entwurfsprozesseseiner kerntechnischen Anlage berücksichtigt wird. Dadurch können die optimalen Auslegungsoptionen im Bezug auf wirtschaftliche und operative Faktoren, nukleare Sicherheit und Sicherung ermittelt werden. . Bei all diesen Optionen findet auch die internationale Sicherheitsüberwachung Berücksichtigung.
Um ein möglichst effizientes Management der „3S“-Schnittstellen (3S = Safety/Security/Safeguards) zu gewährleisten, hat die FANK in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass die Betreiber die Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Sicherheitsüberwachung bereits in der Vorentwurfsphase von Nuklearprojekten in Belgien systematisch berücksichtigen. Ende 2018 organisierte die FANK – in Zusammenarbeit mit der IAEO und Euratom – einen Workshop zu diesem Thema, um die Betreiber von kerntechnischen Anlagen der Klasse I in Belgien zu informieren und zu sensibilisieren.
Um den Erfahrungs- und Wissensaustausch auf internationaler Ebene zu fördern, organisierte die FANK gemeinsam mit der zuständigen finnischen Behörde, der STUK, die für ihre Rolle bei den SBD international anerkannt ist, im April 2021 einen Workshop. Dieser Workshop wurde in Zusammenarbeit mit der IAEO und Euratom organisiert. Ziel war es nicht nur, das auf der Grundlage der eigenen nationalen Erfahrungen gewonnene Wissen zu teilen und zu vergleichen, sondern auch darüber nachzudenken, wie dieses Thema auf internationaler Ebene am besten gefördert werden kann.
Am Rande der IAEO-Generalkonferenz, die im September 2021 stattfand, organisierten die FANK und die STUK schließlich ein informatives Treffen, um die Ergebnisse des Workshops, der im April stattgefunden hatte, zu präsentieren. Eine Zusammenfassung der Erfahrungen der beiden Regulierungsbehörden mit SBD ist auch in einem „White Paper“ zu finden. Dieses Dokument ermöglicht nicht nur eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Regulierungsbehörden, sondern bietet auch eine Grundlage, die durch andere internationale Erfahrungen ausgebaut werden kann. Dieses Dokument enthält Denkanstöße und lädt potenzielle Partner auf internationaler Ebene (aus den Bereichen Regulierung, Industrie, Planung und Bau im Nuklearbereich usw.) zur Zusammenarbeit mit der FANK und der STUK ein.
Was sind Safeguards by Design?
SBD sind ein Konzept, das es ermöglicht, Empfehlungen und Verpflichtungen im Bereich der internationalen Sicherheitsüberwachung (Safeguards) bereits in der (Vor-)Entwurfsphase in Bauvorhaben für kerntechnische Anlagen zu integrieren. Im Rahmen des historischen Konzepts erfolgte die Integration dieser Empfehlungen und Verpflichtungen erst nach der Planung oder dem Bau der kerntechnischen Anlagen. Das SBD-Konzept kann auch im Rahmen von Vorhaben zur Änderung und zum Abbau bestehender Anlagen zur Anwendung kommen.
1Weitere Informationen zur nuklearen Sicherheitsüberwachung: Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (FR/NL)