Die FANK veröffentlicht ihren jährlichen radiologischen Überwachungsbericht

Die FANK hat ihren Jahresbericht 2018 über die radiologische Überwachung in Belgien veröffentlicht. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 19.200 Radioaktivitätsmessungen an ca. 4.330 entnommenen Proben durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Situation insgesamt hervorragend ist. Mit anderen Worten, die Messungen ergaben keinerlei besondere Probleme. Dies gilt auch für Kernkraftwerke, deren radiologische Auswirkungen auf die Umwelt zu vernachlässigen beziehungsweise nicht nachweisbar waren. 

Radioaktivität ist natürlicherweise überall vorhanden, im menschlichen Körper und in allem, was uns umgibt. Darüber hinaus kann Radioaktivität auch das Ergebnis menschlicher Aktivitäten sein, wie im Falle der Nuklearmedizin oder des Betriebs von Kernreaktoren. Die Abteilung „Radiologische Überwachung des Staatsgebiets“ der FANK misst und kontrolliert die natürliche und künstliche Radioaktivität in Luft, Regen, Oberflächen- und Trinkwasser, Böden und Sedimenten von Flüssen, Küstengebieten und Nahrungsmitteln im gesamten Staatsgebiet.

Faktisch gehört die Überwachung der Radioaktivitätsniveaus in unserer Umwelt in den Zuständigkeitsbereich der FANK, deren Aufgabe es ist, die Bevölkerung, die Arbeitnehmer und die Umwelt vor den Gefahren ionisierender Strahlung zu schützen. Darüber hinaus gibt es internationale Abkommen und Verträge, an die Belgien gebunden ist, und die von der FANK umgesetzt werden. Die Agentur trägt aktiv zur Entwicklung und Anwendung internationaler Richtlinien und Vorschriften bei.

Ergebnisse 2018

Ionisierende Strahlung ist unsichtbar. Es ist unmöglich, sie zu fühlen, zu berühren oder zu hören. Sie kann nur gemessen werden.

Die radiologische Überwachung des Staatsgebiets erfolgt auf zwei Wegen: kontinuierlich über das automatische Radioaktivitätsmessnetz TELERAD* und punktuell durch regelmäßige Analysen und Probenahmen vor Ort.

Die Messungen des Jahres 2018 ergaben, dass es auf belgischem Staatsgebiet keine größeren Probleme gab. Meistens ist die Radioaktivität künstlichen Ursprungs deutlich niedriger als die Radioaktivität natürlichen Ursprungs – oder war sogar in den Proben schlichtweg nicht messbar.

Die radiologische Überwachung zeigt auch, dass das Vorhandensein natürlicher Radioaktivität vor allem von der Beschaffenheit des Bodens abhängt: Die felsigen Untergründe im Süden des Landes enthalten mehr natürliche Radioaktivität als die sandigen Untergründe im Norden des Landes. Dies führt zu einer höheren Dosis ionisierender Strahlung und zu höheren Konzentrationen von Radon im Süden des Landes.

Selbstverständlich prüft die FANK jede Anomalie, die ein potenzielles Risiko darstellt, und ergreift erforderlichenfalls die entsprechenden Maßnahmen. Die FANK organisiert beispielsweise eine jährliche Radonkampagne, um die Menschen dazu anzuregen, den Radonspiegel in ihren Häusern zu messen. In vielen Fällen kann ein zu hoher Radonspiegel einfach durch eine bessere Belüftung des Gebäudes behoben werden.

Zu beachtende Punkte

Obwohl die radiologische Situation in Belgien generell gut ist, beobachtet die FANK dennoch eine messbare, aber schwache radiologische Auswirkung auf die Umwelt im Wassereinzugsgebiet von Grote Laak-Molse Nete-Grote Nete und Winterbeek-Demer, die in die Schelde münden.  Diese erhöhten Konzentrationen von Radioaktivität sind Altlasten der ehemaligen Phosphatindustrie in Campine (Grote Laak und Winterbeek) sowie der  Kerntechnikunternehmen von Mol-Dessel (Molse Nete).

Die heutige Nutzung der betroffenen Gebiete erfordert keine zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlung. Müssen in diesen Bereichen jedoch Bauarbeiten durchgeführt werden, prüft die FANK mögliche Maßnahmen zum Strahlenschutz. In jedem Fall wird die FANK diese Gebiete in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Behörden und den lokalen Interessengruppen weiterhin sorgfältig überwachen.

*TELERAD ist ein Messnetz, das aus fast 250 Messstationen besteht, die über das gesamte belgische Staatsgebiet verteilt sind und deren Hauptzweck die kontinuierliche Überwachung der Radioaktivität ist. Alle Messstationen sind mit einem zentralen System verbunden, das automatisch benachrichtigt wird, wenn eine der Stationen eine ungewöhnlich hohe Radioaktivitätsmessung erfasst. Die FANK überwacht kontinuierlich und rund um die Uhr die Ergebnisse dieser Messungen, um so die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten und die Umwelt zu schützen. Die FANK veröffentlicht diese Messwerte in Echtzeit auf der Website www.telerad.be.

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