Unter normalen Umständen ist die Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt sehr gering, da sie strengen Normen entsprechen muss. Die Einhaltung dieser Normen wird regelmäßig durch das Programm für die Überwachung des Staatsgebiets überprüft, das die Radioaktivität in der Umwelt und in Nahrungsmitteln misst.
Nukleare Standorte, an denen Aktivitäten ausgeübt werden, die möglicherweise radiologische Auswirkungen auf die Umwelt haben, werden genau überwacht. Dies schließt auch Anlagen ein, in denen Radioelemente verwendet werden, wie z.B. Krankenhäuser, Universitäten und bestimmte Industrien. Diese Überwachung erstreckt sich auch auf Gebiete, die von nuklearen Standorten weit entfernt sind, wie beispielsweise die Küstenregion und den Ballungsraum Brüssel.
Das TELERAD-Netzwerk misst kontinuierlich die natürliche und künstliche Radioaktivität in der Luft und im Wasser in ganz Belgien. Mehr als 200 Messstationen sind über das gesamte Staatsgebiet verteilt. Es können auch mehrere Mobilstationen eingesetzt werden, wenn die Umstände dies erfordern (zum Beispiel bei einem Unfall). Bei einem signifikanten Anstieg der Radioaktivität werden Experten auf Abruf in Echtzeit alarmiert und können schnellstmöglich geeignete Maßnahmen ergreifen.
Die Umweltradioaktivität in Belgien wird auch über regelmäßige Feldmesskampagnen und Probenahmen gemessen. Diese werden dann im Labor analysiert, um die Art und Menge der vorhandenen Radioaktivität sehr genau zu bestimmen.
Diese Kampagnen zielen systematisch auf die wichtigsten Umweltbereiche und die Hauptbestandteile der Nahrungskette ab, die kontaminiert sein können und denen die Bevölkerung ausgesetzt sein kann: Luft und atmosphärischer Staub; Regenwasser, Fluss-, Meer- und Trinkwasser; Böden; Fluss- und Meeressedimente, Flora und Fauna von Flüssen und Meeren; Milch, Fleisch, Fisch, Gemüse...